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Ein Nachtrag ist eine nachträgliche Änderung oder Ergänzung eines Bauvertrags. Er wird notwendig, wenn während der Projektausführung unvorhergesehene Umstände auftreten. Diese erfordern zusätzliche oder geänderte Leistungen. Da Bauprojekte oft komplex sind, helfen Nachträge, den Vertrag an neue Bedingungen anzupassen.

Die Gründe für Nachträge sind vielfältig. Sie entstehen durch Planungsänderungen, unerwartete Bodenverhältnisse oder neue behördliche Auflagen. Auch geänderte Anforderungen des Bauherrn oder Fehler in der Ausschreibung können Nachträge nötig machen. Externe Faktoren wie schlechtes Wetter oder Lieferengpässe spielen ebenfalls eine Rolle. Ein Nachtrag beschreibt die zusätzlichen oder geänderten Leistungen, begründet deren Notwendigkeit und zeigt die Auswirkungen auf Kosten und Bauzeit.

In der Regel erfolgt die Abwicklung schriftlich. Auftraggeber und Auftragnehmer vereinbaren die geänderten Vertragsbedingungen klar und verbindlich. Der Auftragnehmer hat Anspruch auf eine angemessene Vergütung sowie gegebenenfalls eine Anpassung des Bauzeitplans. Die rechtliche Grundlage für Nachträge ergibt sich aus dem Bauvertrag, dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) oder der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB/B).

Nachträge beeinflussen Kosten und Termine erheblich. Daher sind eine transparente Dokumentation, eine schnelle Prüfung und eine zügige Entscheidung des Auftraggebers entscheidend. Eine sorgfältige Nachtragsprüfung vermeidet Streitigkeiten und sichert eine faire Vertragsabwicklung. Insgesamt ermöglichen Nachträge eine flexible Anpassung des Bauprojekts, erfordern aber klare Kommunikation und professionelles Nachtragsmanagement.

Nachtrag
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