Das Aufmaß im Baugewerbe bezeichnet die genaue Erfassung und Vermessung von Bauleistungen, Flächen, Mengen oder Volumina direkt auf der Baustelle. Es dient als Grundlage für die Kalkulation, Abrechnung und Dokumentation eines Bauvorhabens und ist essenziell für eine transparente und korrekte Abwicklung. Vor Baubeginn ermöglicht das Aufmaß eine präzise Planung und Angebotserstellung, während der Bauausführung dient es zur laufenden Kontrolle des Fortschritts und der ausgeführten Arbeiten. Nach Fertigstellung bildet es die Basis für die endgültige Abrechnung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer.
Die Erfassung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Traditionell werden Maße mit Maßband, Zollstock oder Messrad genommen. Moderne Methoden wie Lasermessgeräte, 3D-Scanner oder photogrammetrische Verfahren ermöglichen eine digitale und oft genauere Vermessung. Insbesondere bei großen Baustellen kommen auch Drohnen zum Einsatz, um Flächen und Gebäude effizient zu erfassen.
Ein sorgfältig geführtes Aufmaß ist entscheidend, um korrekte Abrechnungen zu gewährleisten, Nachweise für erbrachte Leistungen zu liefern und Streitigkeiten zu vermeiden. In der Regel erfolgt die Mengenermittlung gemäß den Vorgaben der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB), die detaillierte Vorschriften für die Berechnung und Abrechnung von Bauleistungen enthält. Fehlerhaftes oder unvollständiges Aufmaß kann zu finanziellen Verlusten und rechtlichen Auseinandersetzungen führen. Daher ist eine präzise und nachvollziehbare Dokumentation unerlässlich.
